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Nebbiolo

Einen Hinweis vorweg, wenn Sie keine Erfahrung mit Nebbiolo und den daraus produzierten Weinen wie Barolo, Barbaresco oder Langhe Nebbiolo haben: Es könnte hart werden!

Die Basis aller Barolo ist immer die Rebsorte Nebbiolo (alte Schreibweise Nebiolo) und in gewissem Maße ist der folgende Text für alle Weine aus dieser edlen Rebsorte gültig, wie zum Beispiel Barbaresco oder Langhe Nebbiolo.
Die Rebsorte gehört zu den Urgesteinen Italiens, 1266 wurde der Name erstmals erwähnt. Dieser geht auf den weißen Belag der Beeren zurück und ist eine Ableitung von 'nebbia', dem italienischen Wort für Nebel. Der Belag ist ein Indikator für die beginnende Vollreife der Beeren.

Nebbiolo neigt ein wenig zum Versteckspiel und das beginnt bereits mit der Farbe. Lassen Sie sich nicht von ihr täuschen, Nebbiolo wechselt schon nach drei, vier Jahren ins Rubinrot, teilweise Granatrot. Dazu kommt, daß die Farbe eher blaß ist und der Wein einem damit eine Trinkreife vorgaukelt, die er nur selten hat.

Zu jung getrunken schmeicheln die Weine der Nase, die Aromenvielfalt und Tiefe ist betörend.
Der erste Eindruck am Gaumen ist vollkommen anders. Säure, oh ja, die ist präsent, mal mehr, mal noch mehr. Und beim Gerbstoff wird schnell klar, woher der Begriff kommt. Nebbiolo ist berühmt für ein in der Jugend hohes Maß. Sehr präsent und anhaltend. Den ersten Schluck werden Sie vor Schreck noch schlucken, aber den zweiten, dritten? Das überlegen Sie sich bestimmt. Wer weiche, sanfte Weine gewohnt ist und liebt, wird sich mit Nebbioloweinen zu Beginn schwertun.

„Aber warum soll ich so etwas trinken?“ Gute Nebbiolo sind filigran, elegant, fein, bieten eine hochkomplexe Aromenstruktur und belohnen Weintrinker mit viel Geduld. Die Spitzenprodukte bieten 20, 30 oder 40 Jahre Reifepotential. Und dies ist nicht ungewöhnlich, sondern die Regel. Nebbiolo ist nicht wirklich geeignet für Freunde ausladender, wuchtiger, marmeladiger Weine, sondern wie gemacht für Aromensucher und Strukturfreunde.

Kommen Sie bitte nicht in Versuchung einen Nebbiolo z. B. in Form eines billigen Barolos beim Discounter zu kaufen. Billig heißt in diesem Fall etwa 10 bis 15 € für die Flasche. Das ist rausgeworfenes Geld, denn mit Barolo haben diese Weine eher wenig zu tun. Das Resultat ist mit sehr großer Wahrscheinlichkeit, daß Sie nach dem Leeren dieser Flasche enttäuscht sind und nie wieder einen Barolo kaufen möchten.

Das wäre wirklich schade.

Sparen Sie das Geld, legen Sie mit Freunden zusammen oder lassen Sie sich von ihnen einen Gutschein schenken. Dann besuchen Sie den Weinhändler Ihres Vertrauens. Erzählen Sie ihm was Sie suchen. Mit etwas Glück bekommen Sie für unter 50 € einen einigermaßen trinkreifen Barolo. Natürlich sollte dieser nur von einem Toperzeuger aus einem guten Jahrgang kommen. Das Web hilft bei der Recherche. Lassen Sie sich bitte auch hier nicht von einem betont günstigen Preis blenden.

Dazu nehmen Sie noch ein, zwei Flaschen reifen Langhe Nebbiolo oder Barbaresco dazu. Zum Eintrinken.

Dann laden Sie Freunde ein und bereiten Sie in einfaches, aber kraftvolles piemontesisches Essen vor. Ob im grandiosen Kochbuch ‚Der Silberlöffel‘ (der angeblich zur Grundausstattung eines jeden italienischen Haushalts gehört, dann selbstverständlich in der Originalausgabe „Il Cucchiaio d'argento“) oder den Weiten des Web, Sie finden garantiert ein passendes Rezept. Dazu servieren Sie den einfacheren Nebbiolo. Erst wenn dieser geleert ist, gehen Sie an den Barolo. Diesen haben Sie selbstverständlich vorschriftsgemäß auf Empfehlung des Händlers dekantiert.

Sie werden Spaß haben und am nächsten Morgen vinophil gebildeter aufwachen. Und den vorherigen Tag nie vergessen. Garantiert!

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