Portweine, Vin Doux Naturel, Sherry
Auf den ersten Blick kommt man nicht auf den Gedanken, daß diese Weine in eine Gruppe gehören. Alle drei Weintypen gehören zu den verstärkten oder gespriteten Weinen. Dies bedeutet nichts anderes, als daß den Weinen neutraler Alkohol zugesetzt wird, um eine weitere Gärung zu unterbinden.
Diese Art der Weinbehandlung hat historische Ursachen. Der Einsatz von Schwefel als Antioxidans und Mittel gegen eine mikrobielle Verunreinigung war wohl schon zu römischen Zeiten bekannt, geriet aber dann wohl in Vergessenheit. Faßware wurde nachweislich dann wieder ab dem 16. Jahrhundert geschwefelt. Dies geschah aber meist locker „aus dem Handgelenk“ und die Ergebnisse waren frei nach dem Motto, viel hilft viel, nicht immer sehr überzeugend. Zweitweise wurde der Einsatz von Schwefel per Dekret komplett untersagt.
Man kam auf die Idee, Weine mit der Zugabe von Branntwein haltbar zu machen. Natürliche, meist wilde Hefen hatten bei über 15,5 % Alkohol keine Möglichkeit mehr, eventuell vorhandenen Restzucker weiter zu vergären. Diesen Umstand machten man sich bei der Produktion von Portwein, Banyuls und Sherry zunutze und damit erklärt sich auch der Alkoholgehalt von meist über 18%, ausgenommen sind die trockenen Sherrys wie Fino oder Manzanilla mit 15 bis 16% Alkohol.
Portugiesisches Sprichwort: „Es gibt nicht den einen Moment für ein Glas Portwein, aber sicher gibt es einen passenden Port für jeden Moment.“